Volkskrankheit Stress. In unserer schnelllebigen Zeit müssen wir alle in kürzerer Zeit mehr Informationen aufnehmen und verarbeiten, oft in Verbindung mit der Erwartungshaltung, auch mehr Aufgaben zu erledigen. Nicht selten führt dieser höhere Druck zu sinkender Qualität und besonders auch zu einem erhöhten Stressempfinden.

Aber wodurch genau entsteht denn Stress? Und ist Stress für jeden gleich?

Stressauslöser, die sogenannten Stressoren, werden grundsätzlich in 4 Bereiche unterteilt:

  1. biologische Stressoren, wie z.B. Hunger, Schlafentzug, Lärm.
  2. psychologische Stressoren, wie z.B. negative und dysfunktionale Gedankenmuster,
  3. soziale Stressoren, wie die Ansprüche anderer, Druck am Arbeitsplatz, Beziehungsprobleme
  4. körperlich-muskuläre Stressoren im engeren Sinne, also mechanische Belastungen, extensive und/oder intensive muskuläre Beanspruchung.

 

Wie ein Mensch individuell auf diese Auslöser einzeln und vor allem auch in Kombination reagiert, ist jedoch sehr unterschiedlich. Hilfreich zur Stressreduktion ist auf jeden Fall, seine persönlichen Stressoren und Auslöserkombinationen zu kennen, um diese entweder reduzieren zu können oder ihnen gelassener entgegenzublicken.

Ausschlaggebend dafür, ob wir eine Situation als stressig oder nicht einstufen, ist einerseits unsere persönliche Erfahrung mit gleichen oder ähnlichen Situationen sowie unsere Einstellung vorab dazu. Jeder hat schon einmal den Ausdruck „selbsterfüllende Prophezeiung“ gehört, der hierbei auch eine Rolle spielt.

Ein einfaches Beispiel hierfür: am kommenden Wochenende steht der Besuch der Schwiegerfamilie an, das Verhältnis zum Schwiegervater war in der Vergangenheit angespannt und es kam immer wieder zu Konflikten. Vielen fällt es durch die vergangenen Erfahrungen dann schwer, dem anstehenden Besuch unvoreingenommen entgegenzublicken. Es kann passieren, dass man sich auf die letzten schwierigeren Situationen fokussiert und ausmalt, was dieses Mal alles wieder schieflaufen kann. Damit begibt man sich ungewollt mental in eine negative Erwartungshaltung, was man ausstrahlt und dadurch erneute Reibereien regelrecht anzieht. Alternativ kann man auch nach Mechanismen suchen, die einem dabei helfen, dem Besuch gelassener entgegenzublicken und den Fokus auf erlebte und/oder mögliche künftige schöne Ereignisse zu legen. Genau wie im ersten Fall stellt man damit schon die Weichen für einen harmonischeren Ablauf des Wochenendes und wird vielleicht positiv überrascht.

Selbstverständlich ist nicht alles reine Einstellungssache und es gibt zahlreiche Einflussfaktoren, die wir nicht direkt steuern können. Nichtsdestotrotz beeinflussen wir über unsere Geisteshaltung stark unsere eigene Wahrnehmung und damit unseren Umgang mit verschiedensten Situationen. Probieren Sie es bei kleinen Gelegenheiten einfach aus und lassen Sie sich überraschen!