Pflege macht Spaß. Sie gibt Pflegekräften genau das, was viele Menschen in ihrer beruflichen Tätigkeit suchen: Pflege ist SINNvoll. Und das trotz Fachkräftemangel, schlechten Rahmenbedingungen, Überstunden und dem Gefühl mangelnder Wertschätzung.

Über die Negativseiten des Pflegeberufs, die viele Pflegende täglich erleben, wird zuhauf berichtet und gesprochen. Natürlich gibt es diese, es lohnt sich, genau hinzuschauen, sich zu engagieren und mobil zu machen, um Veränderungen zu bewirken. In dieser Spirale verhaftet zu bleiben und den Blick auf positive Aspekte zu verlieren, lohnt sich jedoch nicht.

Aussagen wie „es ändert sich eh nichts“, „das war schon immer so“ – und ähnliche begleiten den Pflegealltag in fast jedem Haus. Betrachten wir einmal, was denn Schönes passiert, was das Besondere dieser Profession ist. Welche andere Tätigkeit vereint schon diesen bunten Blumenstrauß an Fähigkeiten und Erlebnissen?

Was sind diese positiven Aspekte? Was gibt dieser Tätigkeit einen besonderen Sinn? Was leisten Pflegekräfte, das NUR Pflegekräfte leisten?

Die große Mehrheit der Pflegenden hat sich für diesen emotionalen Beruf entschieden, weil sie anderen „etwas geben“ möchten. Die Menschen unterstützen, die allein nicht für sich sorgen können, aus welchem Grund auch immer. Pflegekräfte besitzen also eine sehr hohe emotionale Intelligenz und Empathie. Die Pflege eines anderen Menschen ist so individuell wie sonst nur weniges. Das heißt, die Pflegekraft stellt sich ganz persönlich auf den ihr anvertrauten Menschen ein, mit all dessen körperlichen und/oder psychischen Einschränkungen, dessen Vorlieben und dessen Historie. Und sie verbindet aus der Vergangenheit gewachsene Vorlieben mit den Bedingungen der aktuellen Lage. Hierbei sind Fingerspitzengefühl und eine hohe Fachkompetenz gefragt, denn je nach Situation gilt es abzuwägen und zu entscheiden, welches Vorgehen das passende ist. Nicht nur in akuten Notsituationen, in denen sofortiges kompetentes Handeln über eine Verschlechterung des gesundheitlichen Zustands oder sogar das Leben des Pflegebedürftigen entscheiden kann. Dieses gilt auch insbesondere für den gelebten Alltag, für spezielle Pflegesituationen und für die soziale Integration Pflegebedürftiger. Wie schön und erfüllend ist es, wenn die liebevolle Fürsorge durch den/die Pflegebedürftigen und den Angehörigen mit einem herzlichen Lächeln und dankenden Worten wertgeschätzt wird! Wie herrlich aber auch als Pflegender zu erleben, den pflegebedürftigen Menschen Möglichkeiten zu eröffnen, die ihnen ohne diese professionelle Hilfe verschlossen blieben?! Diese Besonderheit bringt sonst kaum eine Tätigkeit mit sich.

In der Pflege sind die Pflegekräfte die ausgewiesenen Experten. Sie kennen die ihnen anvertrauten Menschen, wissen was sie benötigen, und sind in der Lage, deren Bedürfnisse zu erfüllen. Mit fachlicher Expertise und Leidenschaft, mit menschlicher Nähe und Empathie, mit Verantwortungsgefühl und Entscheidungsfähigkeit, mit Motivation und Reflexion leisten sie einen enormen Beitrag zur Versorgung der pflegebedürftigen Menschen in unserer Gesellschaft.

Auf diese gebündelten Qualifikationen kann jede Pflegekraft stolz sein – und das macht Pflege zu einem schönen, besonders attraktiven Beruf!

 

Die Negativfalle

Obwohl der Blick durchaus auf die positiven Aspekte gelenkt werden kann, tappen einige Pflegekräfte immer wieder in die Negativfalle. Dazu trägt die – insbesondere mediale – vermehrte Aufmerksamkeit auf die Negativseiten des Pflegeberufs erheblich bei. Es ist schwierig, eine andere Sicht auf Dinge zu finden, als sie vorherrschend deklariert wird.
Neben den Rahmenbedingungen ist Wertschätzung ein immer wiederkehrendes Thema. Aber wieso sollten auch andere diesen Beruf und die ihn Ausführenden schätzen, wenn es die Pflegenden in der Folge von negativen Berichten und Kommentaren selbst nicht tun?

Elementar ist eine positive Haltung der Pflegenden zu ihrer Profession. Mit einer bejahenden Grundhaltung, verbunden mit Stolz auf den eigenen Beruf(-sstand), lässt sich eine Positivspirale initiieren. Es verbessert die eigene Stimmung und die im Team, die Zusammenarbeit wird gestärkt und Aufgaben werden gemeinsam und zügig angegangen. So wird der Beruf attraktiv und das lockt neue Kolleg*innen an, diesen Weg ebenfalls zu beschreiten. Genau mit dieser Einstellung geht einem die Arbeit dann auch viel leichter von der Hand. Und damit verbunden auch in einer besseren Qualität und oft sogar mit weniger Zeitdruck.

Jeder einzelne zählt, denn wenn jeder einzelne auch nur ein wenig zu diesem Positivgefühl beiträgt, wird ein großes Ganzes daraus!
Mach mit – für mehr gute Pflege in Deutschland!
#procedomachtpflegebesser