Kommunikation: ein fast schon überstrapazierter Begriff – besonders in angespannten Zeiten wie in der aktuellen Pandemiesituation. Ob analog oder digital, im direkten Gespräch oder über Social Media, privat oder im beruflichen Kontext. Wir sind permanent in der Verständigung untereinander und sind dabei Sender und Empfänger von Botschaften.

Heute betrachten wir die Bestandteile der Kommunikation, denn nicht nur unsere gesprochenen Worte zählen dazu. Es wird zwischen verbaler und non-verbaler Kommunikation unterschieden. Die verbale enthält – richtig – die gesprochenen Worte.

Die non-verbale Kommunikation geht weit darüber hinaus. Hierzu gehören insbesondere: Tonalität, Betonung, Lautstärke, Ausdrucksweise, Körperhaltung, Mimik, Blickkontakt, Gestik, Auftreten, Kleidung, räumliche Distanz und weitere. Das Verhältnis dieser beider Bereiche mag den ein oder anderen überraschen, denn die verbale Kommunikation macht lediglich zwischen 10 – 20% aus, während die non-verbale Kommunikation die restlichen 80 – 90% beinhaltet.

Mitunter wird die non-verbale Kommunikation auch als „Kommunikation mit den Sinnen“ bezeichnet. Jeder hat schon einmal erlebt, wie z.B. die Lautstärke von gesprochenen Worten unsere Wahrnehmung der Botschaft beeinflusst. Erhebt jemand die Stimme und spricht ggf. auch noch schneller, wird dies mitunter als verärgert oder gar aggressiv eingestuft. Dabei kann der Sprecher auch völlig in dem Thema aufgehen und vor Begeisterung lauter und schneller reden oder einen kulturellen Hintergrund mitbringen, in dem lebendig kommuniziert wird.

Gleiches gilt für beispielsweise Gerüche: nehmen wir z.B. ein Parfum eines Menschen als angenehm war, sind wir diesem Menschen gegenüber vermutlich auch offen und zugewandt, während wir eine eher ablehnende Reaktion zeigen, wenn der (Körper-)Geruch eines Menschen uns unangenehm auffällt.

Allein diese beiden Beispiele machen deutlich, dass wir „nicht nicht kommunizieren können“, um das berühmte Zitat von Paul Watzlawick zu bemühen, und ständig Botschaften senden und empfangen, ob bewusst oder unbewusst. Hinzu kommt derzeit, dass durch das konstante Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ein Großteil der Mimik verdeckt und somit die (non-verbale) Kommunikation erschwert wird. Gerade in einer Zeit, in der durch Covid-19 bei vielen Menschen die Nerven schon blank liegen und besonders in der Pflege die Belastung noch höher ist, lohnt es sich, sich dieses Altbekannte noch einmal bewusst zu machen. Vielleicht ist der eigene Ton schärfer in einem Gespräch mit dem Kollegen als gewollt oder seitens des Kollegen eine Antwort knapp und schroff – das mag jedoch gar nichts mit der Person an sich zu tun haben, sondern mit der allgemeinen Anspannung. Allein das Bewusstsein um diesen Zusammenhang kann helfen, dass wir wieder wertschätzender miteinander umgehen und so unseren direkten Beitrag zu einer angenehmeren Atmosphäre in unserem Alltag leisten.